Selma Marx
Selma Marx wurde am 27.10.1895 in Sulzburg geboren. Ihre Tochter Trude ging an die Hildaschule in den frühen 1930er Jahren. Ihr Ehemann Hermann war Kantor der jüdischen Gemeinde und ab 1928 Religionslehrer an der Hildaschule. Er wurde im Zuge der Pogromnacht 1938 nach Dachau deportiert, woraufhin Trude und Selma die Flucht vorbereiteten. Hermann und Selma flüchteten im April 1939 nach Palästina. Trude ging nach Belgien, da sie dort sofort eine Arbeitserlaubnis bekam. Aufgrund des Kriegsausbruches 1939 hatte Trude sieben Jahre keinen Kontakt zu ihren Eltern. Sie flüchtete nach der deutschen Invasion nach Frankreich, wo sie zunächst als „feindliche Ausländerin“ verhaftet und im Lager Gurs interniert wurde. Sie konnte aus dem Lager befreit werden und lebte versteckt in Südfrankreich. Nach Kriegsende arbeitete sie als Sozialfürsorgerin bei der O.S.E. und kümmerte sich um jüdische Waisen, die ihre Eltern durch den Holocaust verloren hatten. Im August 1945 emigrierte sie schließlich nach Palästina.