Julius Schnurmann
Julius Schnurmann wurde am 2.9.1880 in Gengenbach geboren. Seine Tochter Elfriede war Schülerin der Hildaschule. Dr. Julius Schnurmann war Mitglied der SPD seit 1914 und vertrat diese ab 1919 als Stadtverordneter im Pforzheimer Rathaus. Er war Rechtsanwalt und betrieb eine Kanzlei in Pforzheim. Diese musste er im Jahr 1933 in Folge der nationalsozialistischen Maßnahmen aufgeben. Da seine Ehefrau Sophie keine Jüdin und Elfriede wahrscheinlich evangelisch getauft war, galt sie als sogenannte „Halbjüdin“.
Die Familie flüchtete wahrscheinlich im Jahr 1933 nach Straßburg. Julius Schnurmann fand in Frankreich keine Arbeit und die Familie war auf die Betreuung durch Wohlfahrtsorganisationen angewiesen. Im August 1935 wurden eingewanderte Juden auf Anweisung der französischen Regierung ins Landesinnere gebracht. Im Jahr 1940 wurde Julius Schnurmann im Camp Les Milles inhaftiert. Nach dem Krieg kehrte er nach Pforzheim zurück. Seine Frau starb 1951, er selbst im Jahr 1957 in Pforzheim. Seine Tochter Elfriede starb im Alter von 85 Jahren am 14. September 1998 in Straßburg.