Marcel Fontenaille war Mitglied der Widerstandsgruppe „Réseau Alliance“. Er ist am 8. Februar 1923 geboren. Er war Student, im Untergrund in der Illegalität trug er den Namen „Fallin“ und war Nachrichtenbote in Nordfrankreich. Er wurde am 25. April 1944 festgenommen, wann und wie er ins Gefängnis Pforzheim kam, ist unbekannt. 

Am 30. November 1944 holten Julius Gehrum, Gestapo-Chef in Strasbourg und Leiter der Wehrmacht-Abwehrstelle, und vier SS-Männer acht Frauen und 17 Männer von Réseau Alliance aus dem Pforzheimer Gefängnis heraus und ermordeten sie im Waldgebiet Hagenschieß im Süden der Stadt Pforzheim am Rande eines Bombentrichters, darunter auch Marcel Fontenaille.


Autoren: Brigitte und Gerhard Brändle

Quelle: En Mémoire – zur Erinnerung. Réseau Alliance, Pforzheim 2019.

Externer Link: Gedenkschrift als Download (pdf)

Jean Eozenou war Mitglied der Widerstandsgruppe „Réseau Alliance“. Er ist am 14. April 1913 in Lannilis in der Breta- gne geboren. Im Zivilberuf arbeitete er als Angestellter bei der Marine im Materiallager Brest. Er war verheiratet und Vater von drei Kindern, Pierre, Louis und Anne. 

Er war Kundschafter für die Organisation und wurde am 15. November 1943 in Rennes festgenommen. Dort wurde er gefoltert und mit dem Spitzel konfrontiert, der viele Mitglieder von Réseau Alliance verraten hatte. 

Über das Gefängnis in Fresnes bei Paris und die Gestapo-Zentrale in Strasbourg wurde er am 25. Januar 1944 nach Pforzheim verschleppt.

Am 30. November 1944 holten Julius Gehrum, Gestapo-Chef in Strasbourg und Leiter der Wehrmacht-Abwehrstelle, und vier SS-Männer acht Frauen und 17 Männer von Réseau Alliance aus dem Pforzheimer Gefängnis heraus und ermordeten sie im Waldgebiet Hagenschieß im Süden der Stadt Pforzheim am Rande eines Bombentrichters, darunter auch Jean Eozenou.

Er ist in Lambézellec bei Brest begraben. 


Autoren: Brigitte und Gerhard Brändle

Quelle: En Mémoire – zur Erinnerung. Réseau Alliance, Pforzheim 2019.

Externer Link: Gedenkschrift als Download (pdf)

Marcel Dufosset war Mitglied der Widerstandsgruppe „Réseau Alliance“. Er st am 27. Juli 1909 in Charleville in den Ardennen geboren. Er war verheiratet und Vater von zwei Kindern. Im Zivilberuf arbeitete er als Polizeiwachtmeister in Brest. Bei Réseau Alliance war er Beauftragter des Leiters der Anti-Nazi-Organisation im Bereich Brest. 

Am 20. November 1943 wurde er in Rennes festgenommen und über das Gefängnis Fresnes in Paris am 1. Januar 1944 nach Pforzheim verschleppt. Am 30. November 1944 holten Julius Gehrum, Gestapo-Chef in Strasbourg und Leiter der Wehrmacht-Abwehrstelle, und vier SS-Männer acht Frauen und 17 Männer von Réseau Alliance aus dem Pforzheimer Gefängnis heraus und ermordeten sie im Waldgebiet Hagenschieß im Süden der Stadt Pforzheim am Rande eines Bombentrichters, darunter auch Marcel Dufosset.

Er ist in Moncy-Notre-Dame in den Ardennen beerdigt. 


Autoren: Brigitte und Gerhard Brändle

Quelle: En Mémoire – zur Erinnerung. Réseau Alliance, Pforzheim 2019.

Externer Link: Gedenkschrift als Download (pdf)

Raymond Descat war Mitglied der Widerstandsgruppe „Réseau Alliance“. Er ist am 14. Juni 1897 in Lyon geboren.Er war Friseur, sein Deckname bei Réseau Alliance war „W 11“. Er übermittelte Nachrichten zwischen den einzelnen Mitgliedern der Organisation. 

Er wurde am 14. Dezember 1943 in Lyon festgenommen. Wann und wie er ins Gefängnis in Pforzheim kam, ist noch unbekannt. 

Am 30. November 1944 holten Julius Gehrum, Gestapo-Chef in Strasbourg und Leiter der Wehrmacht-Abwehrstelle, und vier SS-Männer acht Frauen und 17 Männer von Réseau Alliance aus dem Pforzheimer Gefängnis heraus und ermordeten sie im Waldgebiet Hagenschieß im Süden der Stadt Pforzheim am Rande eines Bombentrichters, darunter auch Raymond Descat.

Er ist auf dem Militärfriedhof in Strasbourg-Cronenbourg beerdigt. 


Autoren: Brigitte und Gerhard Brändle

Quelle: En Mémoire – zur Erinnerung. Réseau Alliance, Pforzheim 2019.

Externer Link: Gedenkschrift als Download (pdf)

Pierre Dayné war Mitglied der Widerstandsgruppe „Réseau Alliance“. Er ist am 17. November 1902 in Neuilly-sur-Seine geboren. Er war verheiratet, Vater von zwei Kindern. Im Zivilberuf arbeitete er als Polizei-Inspektor in Paris. Sein Deckname in der Organisation war „fourmis“, also „Ameise“. 

Außer dem Datum der Festnahme, dem 17. August 1943, ist nichts über seinen Weg ins Gefängnis in Pforzheim bekannt.

Am 30. November 1944 holten Julius Gehrum, Gestapo-Chef in Strasbourg und Leiter der Wehrmacht-Abwehrstelle, und vier SS-Männer acht Frauen und 17 Männer von Réseau Alliance aus dem Pforzheimer Gefängnis heraus und ermordeten sie im Waldgebiet Hagenschieß im Süden der Stadt Pforzheim am Rande eines Bombentrichters, darunter auch Pierre Dayné.

Er ist auf dem Militärfriedhof in Strasbourg-Cronenbourg beerdigt. 


Autoren: Brigitte und Gerhard Brändle

Quelle: En Mémoire – zur Erinnerung. Réseau Alliance, Pforzheim 2019.

Externer Link: Gedenkschrift als Download (pdf)

Alice Coudol war Mitglied der Widerstandsgruppe „Réseau Alliance“. 

Sie ist am 10. Februar 1923 in Brest geboren. Sie arbeitete als Verkäuferin, verteilte Flugblätter gegen die Nazi- Besatzer, versorgte Gruppen der Résistance in der Bretagne mit Waffen und war Nachrichtenüberbringerin für Réseau Alliance in Brest. 

Sie wurde wegen der Zugehörigkeit zu Réseau Alliance am 27. September oder am 4. Oktober 1943 festgenommen – die Angaben sind nicht eindeutig. Am 31. Januar 1944 wurde sie aus Paris verschleppt und im Gefängnis Pforzheim inhaftiert. 

Am 30. November 1944 holten Julius Gehrum, Gestapo-Chef in Strasbourg und Leiter der Wehrmacht-Abwehrstelle, und vier SS-Männer acht Frauen und 17 Männer von Réseau Alliance aus dem Pforzheimer Gefängnis heraus und ermordeten sie im Waldgebiet Hagenschieß im Süden der Stadt Pforzheim am Rande eines Bombentrichters, darunter auch Alice Coudol.

Mit 21 Jahren war sie die Jüngste der Ermordeten. 

Sie ist in Brest begraben. 


Autoren: Brigitte und Gerhard Brändle

Quelle: En Mémoire – zur Erinnerung. Réseau Alliance, Pforzheim 2019.

Externer Link: Gedenkschrift als Download (pdf)

Suzanne Chireix (geb. Labaune) war Mitglied der Widerstandsgruppe „Réseau Alliance“. Sie wurde am 19. November 1898 geboren. Ihr Mann starb 1927 an den Folgen der Verletzungen aus dem Ersten Weltkrieg, ihre drei Brüder waren im Krieg gefallen. 

Sie war Angestellte in Clermont-Ferrand und im Widerstand mit dem Decknamen „X 81“ als „Briefkasten“ tätig und zuständig für die Weitergabe von Nachrichten. Sie wurde am 13. August 1943 in Lyon festgenommen, nachdem ein Spitzel sie verraten hatte. Haftorte waren das Gefängnis Montluc in Lyon, dann das in Compiègne bei Paris; wann sie nach Pforzheim kam, ist unbekannt. 

Am 30. November 1944 holten Julius Gehrum, Gestapo-Chef in Strasbourg und Leiter der Wehrmacht-Abwehrstelle, und vier SS-Männer acht Frauen und 17 Männer von Réseau Alliance aus dem Pforzheimer Gefängnis heraus und ermordeten sie im Waldgebiet Hagenschieß im Süden der Stadt Pforzheim am Rande eines Bombentrichters, darunter auch Suzanne Chireix. Sie ist in Billom im Zentralmassiv begraben. 


Autoren: Brigitte und Gerhard Brändle

Quelle: En Mémoire – zur Erinnerung. Réseau Alliance, Pforzheim 2019.

Externer Link: Gedenkschrift als Download (pdf)

Lilli wird am 28. September 1901 in Pforzheim als Lilli David geboren.

Sie lebt mit ihren Eltern Selma und Semmy und Schwester Lore in der Hohenzollernstraße 34.

1925 heiratet sie Julius Furchheimer. Sie gründen eine Familie und bekommen Tochter Edith.

In der sogenannten „Pogromnacht“ vom 9. auf den 10. November 1938 dringen Nazischläger in die Wohnung ein und verprügeln Lillis Vater schwer. In Folge der Ereignisse versteckt sich die Familie zunächst in einer Wohnung in der Bleichstraße.

1939 gelingt ihnen die Flucht nach Großbritannien. Später gelangen sie in die USA.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Quellennachweise

Herta wird am 14. November 1924 in Pforzheim geboren. Sie lebt mit ihren Eltern Ida und Samuel zuletzt in der Ebersteinstraße 18. Herta muss zwangsweise die sogenannte „Jüdische Abteilung“ an der Hindenburgschule (heute Osterfeld-Schule) besuchen. Sie berichtete über die Diskriminierung, z.B. an der Hildaschule, dass „…die jüdischen Kinder abseits saßen und am Unterricht wenig teilnehmen durften“.

Sie erlebt als 13-Jährige die schrecklichen Ereignisse der Pogromnacht im Jahr 1938. Ihr Vater wird am 10. November vorübergehend nach Dachau verschleppt. Herta kann 1939 mit ihren Eltern in die USA fliehen.

Sie gründet eine Familie und bekommt zwei Kinder. Herta lebt bis zu ihrem Tod im Jahr 2017 in den USA.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Quellennachweise

Frieda Wolf wird im Jahr 1889 als Frieda Rosenheimer geboren.

Ihre Tochter Susanne ist Schülerin an der Hildaschule. Friedas Ehemann Jakob ist Schuhmacher und -händler. Er stirbt am 1938 im US-amerikanischen Konsulat in Stuttgart, wo er gerade ein Visum beantragen will.

Susanne gelingt wahrscheinlich 1937 die Flucht nach Terre Haute (Indiana). Ihre Tochter Edith kann im September 1938 Deutschland verlassen und gelangt in die Vereinigten Staaten.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Quellennachweise

Jakob Wolf wird im Jahr 1888 geboren.

Seine Tochter Susanne ist Schülerin an der Hildaschule. Jakob ist Schuhmacher und -händler. Er stirbt bereits am 12. Juli 1938 im US-amerikanischen Konsulat in Stuttgart, wo er gerade ein Visum beantragen will.

Susanne gelingt wahrscheinlich 1937 die Flucht nach Terre Haute (Indiana). Seine Tochter Edith kann im September 1938 Deutschland verlassen und gelangt in die Vereinigten Staaten.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Quellennachweise

Edith Wolf wird am 22. Juli 1926 in Pforzheim geboren.

Sie muss ab 1936 das Schulghetto an der Hindenburgschule (heute Osterfeldschule) besuchen.

Ihre Schwester Susanne ist Schülerin an der Hildaschule. Ihr Vater Jakob ist Schuhmacher und -händler. Er stirbt bereits 1938 im US-amerikanischen Konsulat in Stuttgart, wo er gerade ein Visum beantragen will. Susanne gelingt wahrscheinlich 1937 die Flucht nach Terre Haute (Indiana).

Edith kann im September 1938 Deutschland verlassen und gelangt in die Vereinigten Staaten.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Quellennachweise