
Brigitte Abrahmsohn (geb. Moritz) wird am 28. Oktober 1883 in Müncheberg geboren.
Sie lebt gemeinsam mit ihrem Ehemann Max und den beiden Kindern Luzinda und Eugenie zuletzt in der Bertholdstraße 4. Max führt ein Unternehmen für die Herstellung technischer Bürsten.
Im Jahr 1939 gelingt ihr zusammen mit Max und den Kindern die Flucht nach Argentinien.

Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Max Abrahmsohn wird am 20. Oktober 1877 in Hohensalza geboren.
Gemeinsam mit seiner Frau Brigitte und den Kindern Luzinda und Eugenie lebt er zuletzt in der Bertholdstraße 4. Er ist Inhaber einer Firma zur Herstellung technischer Bürsten.
Im Oktober 1939 flüchtet er nach Argentinien. Er stirbt dort im Jahr 1943.

Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Amalie Meier wird am 9. November 1922 in Pforzheim geboren.
Sie muss 1936 die Calwer Schule verlassen und besucht das Schulghetto an der Hindenburgschule (heute Osterfeldschule).
Sie lebt mit ihren Eltern Friedrich und Nelly in der Wörthstraße 5. Am 22. Oktober 1940 wird sie gemeinsam mit den Eltern nach Gurs verschleppt. 1941 kommt die Familie in das Lager Rivesaltes. Mitarbeiterinnen der OSE bringen sie wahrscheinlich 1942 in ein Heim in Vic-sur-Cère. Sie kann durch verschiedene Hilfsorganisationen wie die OSE überleben, die sie – versehen mit falschen Papieren – in verschiedenen Familien unterbringen.
Ihre Eltern werden 1942 über Drancy in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und ermordet.
1946 gelangt Amalie mit 67 anderen jüdischen Kindern, deren Eltern ermordet worden waren, per Schiff in die USA.

Josef Strimpel wird am 18. Juni 1874 in Wien geboren.
Er lebt gemeinsam mit seiner zweiten Frau Lina und den Söhnen Paul und Heinz in der Bahnhofstraße 12. Josef Strimpel ist Inhaber einer Schuhhandlung.
Am 22. Oktober 1940 wird er mit seiner Frau Lina in das Lager Gurs verschleppt. Er kann fliehen und 1943 in die USA gelangen, wo er im Jahr 1955 verstirbt. Lina stirbt 1945 in Ecully (Frankreich). Sein Sohn aus erster Ehe, Otto, überlebt die Deportation nach Gurs und später nach Auschwitz nicht.
Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Otto Strimpel wird am 5. Juli 1901 in Heidelberg geboren.
Er ist Josef Strimpels Sohn aus erster Ehe und der Halbbruder von Paul und Heinz Strimpel.
Otto wird am 22. Oktober 1940 in das Lager Gurs verschleppt, am 24. August 1942 weiter nach Auschwitz deportiert. Otto Strimpel überlebt die Verfolgung nicht.
Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium
Paul Moritz Strimpel (*6. Juli 1914 Pforzheim) besuchte die Friedrich-Oberrealschule (heute: Hebel-Gymnasium) und absolvierte 1933 das Abitur. Er lebte mit seiner Familie in der Bahnhofstraße 12.
Der Aufstieg der Nationalsozialisten machte es ihm unmöglich, seinen Wunsch, Medizin zu studieren, zu verwirklichen. Stattdessen absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung in Stuttgart. Seine Eltern Josef und Lina wurden 1940 nach Gurs deportiert. Dem Vater gelang 1943 die Flucht in die USA, wo er 1955 verstarb. Die Mutter starb 1945 in Ecully (Archèche). Pauls Bruder Heinz konnte in die USA fliehen. Halbbruder Otto wurde 1940 nach Gurs und 1942 weiter nach Auschwitz deportiert. Er überlebte die Verfolgung nicht.
Paul gelangte wahrscheinlich im Jahr 1937 nach Indien.

David Sommer wird am 9. August 1871 in Freudenberg geboren.
Er lebt gemeinsam mit seiner Frau Anna und den beiden Kindern Gretel und Helmut in der Dillsteiner Straße 3. Er ist Kantor der jüdischen Gemeinde und Hauptlehrer an der Volksschule. Im August 1933 wird er zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Ihm gelingt im Januar 1939 die Flucht nach Indien.
David Sommer stirbt am 6. Juni 1958 in London.

Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Erich Reutlinger wird am 20. April 1929 in Pforzheim geboren.
Er lebt mit seinen Eltern Elsa und Louis und den Geschwistern Fritz und Ruth Lea in der Kronprinzenstraße 25. Ab 1936 muss er die sogenannte „Jüdische Abteilung“ – ein Schulghetto – an der damaligen Hindenburg-Schule (heute Osterfeld-Schule) besuchen. Im Februar 1939 kann er mit seinem Bruder Fritz nach Belgien fliehen. Er wird jedoch verhaftet und vom Lager Mechelen nach Auschwitz deportiert. Erich überlebt die Verfolgung nicht.
Seine Eltern Elsa und Louis und die Schwester Ruth werden 1940 nach Gurs verschleppt. Sie können sich nach Palästina retten. Seinem Bruder Fritz gelingt ebenso die Flucht nach Palästina.


Fritz Reutlinger wird am 31. Oktober 1925 in Pforzheim geboren.
Er lebt mit seinen Eltern Elsa und Louis und den Geschwistern Erich und Ruth Lea in der Kronprinzenstraße 25. Fritz ist bis 1938 Schüler der Oberrealschule (heute Hebel-Gymnasium). Im Februar 1939 kann er mit seinem Bruder Erich nach Belgien fliehen. Erich wird verhaftet und vom Lager Mechelen nach Auschwitz deportiert. Er überlebt die Verfolgung nicht. Fritz kann zunächst nach Palästina fliehen.
Seine Eltern Elsa und Louis werden gemeinsam mit seiner Schwester Ruth 1940 nach Gurs verschleppt. Sie können sich nach Palästina retten.
Über viele Jahre lebt Fritz in den USA, bis er 1994 nach Israel auswandert. Er lebt dort bis zu seinem Tod im Jahr 2019.


Ruth Reutlinger wird am 20. Dezember 1936 in Karlsruhe geboren.
Sie lebt mit ihren Eltern Elsa und Louis und den Geschwistern Erich und Fritz in der Kronprinzenstraße 25.
Ihr Bruder Erich muss ab 1936 die sogenannte „Jüdische Abteilung“ – ein Schulghetto – an der damaligen Hindenburg-Schule (heute Osterfeld-Schule) besuchen. Im Februar 1939 kann er mit dem anderen Bruder Fritz nach Belgien fliehen. Er wird jedoch verhaftet und vom Lager Mechelen nach Auschwitz deportiert. Erich überlebt die Verfolgung nicht.
Fritz gelingt die Flucht nach Palästina. Über viele Jahre lebt er in den USA, bis er 1994 nach Israel auswandert. Er lebt dort bis zu seinem Tod im Jahr 2019.
Ruth wird 1940 gemeinsam mit ihren Eltern nach Gurs verschleppt. Sie können 1941 nach Kuba fliehen und gelangen 1944 in die USA.
Ruth lebt später in Israel und stirbt im Jahr 2015.


Elsa Reutlinger (geb. Hamburger) wird am 26. September 1900 in Dinkelsbühl geboren.
Sie lebt mit ihrem Mann Louis und den Kindern Fritz, Erich und Ruth in der Kronprinzenstraße 25.
Ihr Sohn Erich muss ab 1936 die sogenannte „Jüdische Abteilung“ – ein Schulghetto – an der damaligen Hindenburg-Schule (heute Osterfeld-Schule) besuchen. Im Februar 1939 kann er mit seinem Bruder Fritz nach Belgien fliehen. Er wird jedoch verhaftet und vom Lager Mechelen nach Auschwitz deportiert. Erich überlebt die Verfolgung nicht. Fritz kann nach Palästina fliehen.
Am 22. Oktober 1940 wird Elsa mit ihrem Mann und der Tochter Ruth nach Gurs verschleppt. Sie können 1941 nach Kuba fliehen und gelangen 1944 in die USA.
Sie lebt bis zu ihrem Tod 1992 in Israel.


Louis Reutlinger wird am 14. Juli 1894 in Königsbach geboren.
Er lebt mit seiner Frau Elsa und den Kindern Fritz, Erich und Ruth in der Kronprinzenstraße 25. Sein Sohn Erich muss ab 1936 die sogenannte „Jüdische Abteilung“ – ein Schulghetto – an der damaligen Hindenburg-Schule (heute Osterfeld-Schule) besuchen. Im Februar 1939 kann er mit seinem Bruder Fritz nach Belgien fliehen. Er wird jedoch verhaftet und vom Lager Mechelen nach Auschwitz deportiert. Erich überlebt die Verfolgung nicht.
Fritz gelingt die Flucht nach Palästina. Über viele Jahre lebt er in den USA, bis er 1994 nach Israel auswandert. Er lebt dort bis zu seinem Tod im Jahr 2019.
Am 22. Oktober 1940 wird Louis mit seiner Frau und der Tochter Ruth nach Gurs verschleppt. Sie können 1941 nach Kuba fliehen und gelangen 1944 in die USA.
Louis lebt bis zu seinem Tod 1983 in Israel.
