Berta wird am 2. Juni 1907 in Pforzheim geboren.
Sie besucht, wie ihre jüngere Schwester Else, die Hildaschule in den 1920er Jahren. Als letzter Wohnsitz der Familie ist die Stephanienstraße 5 angegeben.
Der Vater Emanuel führt ein Detailgeschäft für Eisenwaren und Baugeräte, das in Folge des Boykotts 1933 seinen Niedergang erfährt und letztlich geschlossen werden muss.
Bertas Schwester gelingt 1937 die Flucht nach Palästina. Sie selbst kann 1938 fliehen und lebt zuletzt in den USA.
Da der Vater Emanuel nach der Schließung des Geschäfts nur noch ein geringes Auskommen hat und ihm im November 1938 die Gewerbelegitimationskarte entzogen wird, wandert er im April 1939 mit seiner Frau Thekla nach Palästina aus. Dort leben Emanuel und Thekla Tiefenbronner bei ihrer Tochter Else bis ins hohe Alter. Else lebt zuletzt in Palästina.
Berta lebt bis zu ihrem Tod am 20. Januar 1991 in den USA.
„Da ich seit November 1938 überhaupt keine Existenz mehr hatte, bin ich im April 1939 nach Palästina ausgewandert [...].“ Bertas und Elses Vater Emanuel in einem Schreiben, 1955
Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium
Sitta Süßmann ist, wie ihre Schwestern Lily, Regina und Ruth, Schülerin der Hildaschule. Regina wird am 14. August 1909 geboren, Sitta am 18. November 1911 in Mannheim, Lily am 30. August 1913 ebenfalls in Mannheim, Ruth am 31. Juli 1919 in Pforzheim.
Lily ist gelernte Damenschneiderin. Sitta arbeitet später im Textilgeschäft ihres Vaters Pinkas in der Östlichen Karl-Friedrich-Straße 2. Infolge des Boykotts 1933 geht das Geschäft zu Grunde. Es wird Mitte 1934 aufgelöst. Da Sitta keine Möglichkeit mehr hat, in diesem Beruf zu arbeiten, geht sie nach Saarbrücken und arbeitet als Hilfskraft in einer Großküche. Nachdem ihr Vater ebenso im Juni 1934 nach Saarbrücken geht, um die Auswanderung vorzubereiten, bleibt die Mutter Rosa mit drei Kindern zunächst in Pforzheim, um die noch vorhandenen Waren zu „Schleuderpreisen“ zu verkaufen. Ruth kann noch bis 1935 die Hildaschule besuchen.
Nach dem erfolglosen Versuch, die übrig gebliebenen Manufakturwaren zu verkaufen, fährt die Mutter zunächst nach Heidelberg, um sich von ihrem Bruder zu verabschieden. Sie erleidet dort einen schweren Schlaganfall, der die Flucht ins Ausland um mehrere Monate verzögert. Letztlich können die Eltern mit einem Schiff über Marseille fliehen. Sitta gelingt mit ihren Schwestern Lily und Ruth im Januar 1935 die Flucht über Triest ebenso per Schiff.
Ruth lebt in Israel bis zu ihrem Tod am 13. Mai 1990. Lily lebt später in Haifa. Auch Sitta lebt in Israel und hat zwei Kinder. Sie kämpft jahrelang mit gesundheitlichen Problemen in Folge ihrer Erlebnisse. Sitta verstirbt am 21. Juni 1987.
„Ich fuhr mit meiner Mutter von Pforzheim über Heidelberg nach Saarbrücken. In Heidelberg unterbrachen wir die Fahrt, um uns vom Bruder meiner Mutter [...] zu verabschieden. Infolge der vielen Aufregungen und Anstrengungen erlitt meine Mutter dort einen schweren Schlaganfall, der eine ganzseitige Lähmung herbeiführte.“ Sittas Schwester Lily über die Umstände der Flucht, 1956
Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Ruth Süßmann ist, wie ihre Schwestern Lily, Sitta und Regina, Schülerin der Hildaschule.
Regina wird am 14. August 1909 geboren, Sitta am 18. November 1911 in Mannheim, Lily am 30. August 1913 ebenfalls in Mannheim, Ruth am 31. Juli 1919 in Pforzheim.
Schwester Lily ist gelernte Damenschneiderin. Sitta arbeitet später im Textilgeschäft ihres Vaters Pinkas in der Östlichen Karl-Friedrich-Straße 2. Infolge des Boykotts 1933 geht das Geschäft zu Grunde. Es wird Mitte 1934 aufgelöst. Da Sitta keine Möglichkeit mehr hat, in diesem Beruf zu arbeiten, geht sie nach Saarbrücken und arbeitet als Hilfskraft in einer Großküche. Nachdem ihr Vater ebenso im Juni 1934 nach Saarbrücken geht, um die Auswanderung vorzubereiten, bleibt die Mutter Rosa mit drei Kindern zunächst in Pforzheim, um die noch vorhandenen Waren zu „Schleuderpreisen“ zu verkaufen. Ruth kann noch bis 1935 die Hildaschule besuchen.
Nach dem erfolglosen Versuch, die übrig gebliebenen Manufakturwaren zu verkaufen, fährt die Mutter zunächst nach Heidelberg, um sich von ihrem Bruder zu verabschieden. Sie erleidet dort einen schweren Schlaganfall, der die Flucht ins Ausland um mehrere Monate verzögert. Letztlich können die Eltern mit einem Schiff über Marseille fliehen. Ruth gelingt mit den Schwestern Sitta und Lily im Januar 1935 die Flucht über Triest ebenso per Schiff.
Lily lebt später in Haifa. Auch Sitta lebt in Israel und hat zwei Kinder. Sie kämpft jahrelang mit gesundheitlichen Problemen in Folge ihrer Erlebnisse. Sitta stibrt am 21. Juni 1987. Ruth lebt bis zu ihrem Tod am 13. Mai 1990 in Israel.
„Ich fuhr mit meiner Mutter von Pforzheim über Heidelberg nach Saarbrücken. In Heidelberg unterbrachen wir die Fahrt, um uns vom Bruder meiner Mutter [...] zu verabschieden. Infolge der vielen Aufregungen und Anstrengungen erlitt meine Mutter dort einen schweren Schlaganfall, der eine ganzseitige Lähmung herbeiführte.“ Ruths Schwester Lily über die Umstände der Flucht, 1956
Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Regina Süßmann ist, wie ihre Schwestern Lily, Sitta und Ruth, Schülerin der Hildaschule. Regina wird am 14. August 1909 geboren, Sitta am 18. November 1911 in Mannheim, Lily am 30. August 1913 ebenfalls in Mannheim, Ruth am 31. Juli 1919 in Pforzheim.
Regina besucht in Pforzheim zunächst die vier Klassen der Volksschule und geht anschließend in die höhere Mädchenschule, das heutige Hilda-Gymnasium. Sie beendet die Schule in der Obertertia. Danach wechselt sie an die Höhere Handelsschule.
Sie absolviert anschließend eine Lehre in der Firma „Carl Kurz & Co. Etuis-Fabrik“ und arbeitet nach der Ausbildung dort als kaufmännische Angestellte. Im Juni 1936 wird sie von der Firma aus rassischen Gründen entlassen. Zur Umschulung geht sie in Hotel-Küchen und Altersheimen mit dem Ziel, sich als Köchin ausbilden zu lassen.
Ihre Schwester Lily ist gelernte Damenschneiderin. Sitta arbeitet später im Textilgeschäft ihres Vaters Pinkas in der Östlichen Karl-Friedrich-Straße 2. Infolge des Boykotts 1933 geht das Geschäft zu Grunde. Es wird Mitte 1934 aufgelöst. Da Sitta keine Möglichkeit mehr hat, in diesem Beruf zu arbeiten, geht sie nach Saarbrücken und arbeitet als Hilfskraft in einer Großküche. Nachdem ihr Vater ebenso im Juni 1934 nach Saarbrücken geht, um die Auswanderung vorzubereiten, bleibt die Mutter Rosa mit drei Kindern zunächst in Pforzheim, um die noch vorhandenen Waren zu „Schleuderpreisen“ zu verkaufen. Ruth kann noch bis 1935 die Hildaschule besuchen. Nach dem erfolglosen Versuch, die übrig gebliebenen Manufakturwaren zu verkaufen, fährt die Mutter zunächst nach Heidelberg, um sich von ihrem Bruder zu verabschieden. Sie erleidet dort einen schweren Schlaganfall, der die Flucht ins Ausland um mehrere Monate verzögert. Letztlich können die Eltern mit einem Schiff über Marseille fliehen. Sitta, Lily und Ruth gelingt die Flucht im Januar 1935 über Triest ebenso per Schiff.
Regina flüchtet im August 1937 nach Palästina aus. Gemeinsam mit ihrem Mann Jona gründet sie eine Familie. Sie bekommen zwei Söhne.
Lily lebt später in Haifa. Auch Sitta lebt in Israel und hat zwei Kinder. Sie kämpft jahrelang mit gesundheitlichen Problemen in Folge ihrer Erlebnisse. Sitta stirbt am 21. Juni 1987. Ruth lebt bis zu ihrem Tod am 13. Mai 1990 in Israel. Auch Regina lebt zuletzt in Israel.
„Ich fuhr mit meiner Mutter von Pforzheim über Heidelberg nach Saarbrücken. In Heidelberg unterbrachen wir die Fahrt, um uns vom Bruder meiner Mutter [...] zu verabschieden. Infolge der vielen Aufregungen und Anstrengungen erlitt meine Mutter dort einen schweren Schlaganfall, der eine ganzseitige Lähmung herbeiführte.“ Reginas Schwester Lily über die Umstände der Flucht, 1956
Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium
Lily Süßmann ist, wie ihre Schwestern Sitta, Regina und Ruth, Schülerin der Hildaschule. Regina wird am 14. August 1909 geboren, Sitta am 18. November 1911 in Mannheim, Lily am 30. August 1913 ebenfalls in Mannheim, Ruth am 31. Juli 1919 in Pforzheim.
Lily ist gelernte Damenschneiderin. Sitta arbeitet später im Textilgeschäft ihres Vaters Pinkas in der Östlichen Karl-Friedrich-Straße 2. Infolge des Boykotts 1933 geht das Geschäft zu Grunde. Es wird Mitte 1934 aufgelöst. Da Sitta keine Möglichkeit mehr hat, in diesem Beruf zu arbeiten, geht sie nach Saarbrücken und arbeitet als Hilfskraft in einer Großküche. Nachdem ihr Vater ebenso im Juni 1934 nach Saarbrücken geht, um die Auswanderung vorzubereiten, bleibt die Mutter Rosa mit drei Kindern zunächst in Pforzheim, um die noch vorhandenen Waren zu „Schleuderpreisen“ zu verkaufen. Ruth kann noch bis 1935 die Hildaschule besuchen.
Nach dem erfolglosen Versuch, die übrig gebliebenen Manufakturwaren zu verkaufen, fährt die Mutter zunächst nach Heidelberg, um sich von ihrem Bruder zu verabschieden. Sie erleidet dort einen schweren Schlaganfall, der die Flucht ins Ausland um mehrere Monate verzögert. Letztlich können die Eltern mit einem Schiff über Marseille fliehen. Sitta, Lily und Ruth gelingt die Flucht im Januar 1935 über Triest ebenso per Schiff.
Sitta lebt später in Israel und hat zwei Kinder. Sie kämpft jahrelang mit gesundheitlichen Problemen in Folge ihrer Erlebnisse. Sie stirbt am 21. Juni 1987. Die andere Schwester Ruth lebt bis zu ihrem Tod am 13. Mai 1990 ebenso in Israel.
Lily Süßmann lebt zuletzt in Haifa.
„Ich fuhr mit meiner Mutter von Pforzheim über Heidelberg nach Saarbrücken. In Heidelberg unterbrachen wir die Fahrt, um uns vom Bruder meiner Mutter [...] zu verabschieden. Infolge der vielen Aufregungen und Anstrengungen erlitt meine Mutter dort einen schweren Schlaganfall, der eine ganzseitige Lähmung herbeiführte.“ Lily über die Umstände der Flucht, 1956
Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Elfriede Schnurmann wird am 3. November 1912 in Pforzheim geboren.
Sie ist Schülerin der Hildaschule und lebt zusammen mit ihren Eltern Julius und Sophie in der Enzstraße 17, ab 1930 in der Nagoldstraße 5.
Da ihre Mutter keine Jüdin und Elfriede wahrscheinlich evangelisch getauft ist, gilt sie als sogenannte „Halbjüdin“. Ihr Vater ist Mitglied der SPD seit 1914 und vertritt diese ab 1919 als Stadtverordneter im Pforzheimer Rathaus. Dr. Julius Schnurmann ist Rechtsanwalt und betreibt eine Kanzlei in Pforzheim. Diese muss er im Jahr 1933 in Folge der nationalsozialistischen Maßnahmen aufgeben.
Elfriede flüchtet wahrscheinlich im Jahr 1933 mit ihren Eltern nach Straßburg. Ihr Vater findet in Frankreich keine Arbeit und die Familie ist auf die Betreuung durch Wohlfahrtsorganisationen angewiesen. Im August 1935 werden eingewanderte Juden auf Anweisung der französischen Regierung ins Landesinnere gebracht. Im Jahr 1940 wird Julius Schnurmann im Camp Les Milles inhaftiert.
Nach dem Krieg kehrt Julius Schnurmann nach Pforzheim zurück. Seine Frau stirbt im Jahr 1951, er selbst im Jahr 1957 in Pforzheim.
Elfriede Schnurmann verstirbt im Alter von 85 Jahren am 14. September 1998 in Straßburg.
„Ich bin Volljude und war bis März 1933 Mitglied und Funktionär in der SPD und wurde deshalb bei der Machtübernahme gleich schwer verfolgt. Ich wurde mit meiner Frau auf der St[raße] geschlagen, von den Nazi wurde mir Schutzhaft angedroht.“ Elfriedes Vater Julius , 1948
Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Johanna Schneider wird am 12. Dezember 1920 in Pforzheim geboren.
Sie ist Schülerin der Hildaschule. Wann genau sie die Schule besucht, ist nicht bekannt. Hanne lebt zusammen mit ihren Eltern Martin Louis und Marie Elisabeth und ihren drei Geschwistern Albert Julius, Grete Bertha und Max Rudolf in der Lameystraße 21.
Ihr Vater ist Bankdirektor der Deutschen Bank. Am 24. November 1938 flüchtet sie ohne ihre Familie von Hamburg aus mit dem Schiff nach Rio de Janeiro. Ihr jüngster Bruder Max und ihre Eltern folgen ihr ein Jahr später. Ihr Bruder Albert Julius, der evangelisch getauft ist, flüchtet bereits Jahre vor ihren Eltern aus Deutschland.
Ihre Mutter Marie stirbt bereits 1942, der Vater Martin verstirbt im Jahr 1958.
Nach der Flucht baut Hanne sich in Brasilien ein neues Leben auf und lebt dort mit ihrem Ehemann.

Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium
Ruth Raelson und ihre Schwester Ella Miriam werden beide in La Chaux-de-Fonds in der Schweiz geboren. Ruth am 28. April 1918, Ella Miriam am 21. April 1920.
Gemeinsam mit ihren Eltern, Sophie und Henri, ziehen sie 1922 zunächst nach Freiburg und anschließend 1928 nach Pforzheim in die Werner Siemensstraße 7. Ruth ist Schülerin der Hildaschule von 1928 bis 1933, Ella Miriam von 1930 bis 1933.
Ihr Vater, der Fabrikleiter einer Uhrenfabrik ist, reiste nach Palästina und kehrte angesichts der politischen Lage in Deutschland nicht zurück. Im Juni 1933 folgen ihm die beiden Schwestern zusammen mit ihrer Mutter.
Ruth kann ihre schulische Ausbildung auf Grund fehlender finanzieller Mittel nicht fortführen. Ihr eigentliches Ziel ist es, Sprachen und Literatur zu studieren. Deshalb arbeitet sie in einer landwirtschaftlichen Farm in der Nähe von Jerusalem. Danach lebt sie von 1936 bis 1941 in einer Gemeinschaftssiedlung und war seit 1941 Angestellte. Später pflegt sie ihren Vater.
Ihre Schwester Ella absolviert ihr Abitur 1939 in Tel-Aviv am Balfour-College. Anschließend macht sie eine Ausbildung zur Schauspielerin in Tel-Aviv und später in London. Im Jahr 1957 kehrt sie nach Deutschland zurück.
Im Jahr 1961 verstirbt Ella Miriam.
Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Ella Raelson und ihre Schwester Ruth werden beide in La Chaux-de-Fonds in der Schweiz geboren. Ruth am 28. April 1918, Ella Miriam am 21. April 1920.
Gemeinsam mit ihren Eltern, Sophie und Henri, ziehen sie 1922 zunächst nach Freiburg und anschließend 1928 nach Pforzheim in die Werner Siemensstraße 7. Ruth ist Schülerin der Hildaschule von 1928 bis 1933, Ella Miriam von 1930 bis 1933.
Ihr Vater, der Fabrikleiter einer Uhrenfabrik ist, reiste nach Palästina und kehrte angesichts der politischen Lage in Deutschland nicht zurück. Im Juni 1933 folgen ihm die beiden Schwestern zusammen mit ihrer Mutter.
Ihre Schwester Ruth kann ihre schulische Ausbildung auf Grund fehlender finanzieller Mittel nicht fortführen. Ihr eigentliches Ziel ist es, Sprachen und Literatur zu studieren. Sie arbeitet in einer landwirtschaftlichen Farm in der Nähe von Jerusalem. Danach lebt sie von 1936 bis 1941 in einer Gemeinschaftssiedlung und ist seit 1941 Angestellte. Später pflegt sie ihren Vater.
Ella Miriam absolviert ihr Abitur 1939 in Tel-Aviv am Balfour-College. Anschließend macht sie eine Ausbildung zur Schauspielerin in Tel-Aviv und später in London. Im Jahr 1957 kehrt sie nach Deutschland zurück.
Ella Raelson verstirbt im Jahr 1961.

Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium
Rosl Priwin wird am 25. März 1909 in Baden-Baden geboren.
Sie ist Schülerin der Hildaschule in den 1920er Jahren. Ihre Eltern führen ein Schuhwarengeschäft in Baden-Baden. Nach dem Tod des Vaters Schaje im Jahr 1913 zieht die Mutter Anna mit den Kindern Bertha, Maurice und Rosl nach Pforzheim und führt das Geschäft weiter, zuerst in der Östlichen 13, ab 1927 in der Gymnasiumstraße 15.
Rosl und ihre Geschwister sind musikalisch begabt und erhalten in ihrer Freizeit Musikunterricht. Rosl arbeitet im Schuhgeschäft mit, bis es im Zuge der Boykottmaßnahmen zu Grunde geht.
Anschließend arbeitet sie erst als Korrespondentin und Privatsekretärin in der Juwelenfabrik „Hugo Strauss“, später bei der Firma „Gebrüder Bensinger“. Im April 1935 flüchtet sie über München nach Triest und gelangt mit dem Schiff „Galilea“ nach Palästina. Mutter Anna gelingt 1940 die Flucht zu ihrem Sohn nach Belgien, später weiter zur Tochter Bertha in die USA, die bereits 1939 Deutschland verlassen hatte.
Im Jahr 1940 heiratet Rosl. Sie arbeitet als Büroangestellte beim englischen Militär, später führt sie die Kantine der Polizeistation in Chedera.
Rosl Priwin bekommt zwei Kinder.

Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Charlotte Landau wird, wie ihre Schwestern Bertha, Liese und Ilse, in Pforzheim geboren. Bertha am 24. Dezember 1908, Charlotte am 30. Oktober 1910, Liese am 28. Februar 1913 und Ilse am 22. Mai 1921.
Alle vier sind Schülerinnen der Hildaschule. Über die ältere Schwester Bertha ist bekannt, dass sie 1932 die erste juristische Staatsprüfung absolviert und danach Referendarin am Amtsgericht Durlach und im Bezirksamt Pforzheim ist. 1933 wird sie in Folge des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ entlassen. Im selben Jahr gelingt ihr die Flucht nach Frankreich. 1935 geht sie nach Italien, um die Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Liese flüchtet bereits 1933 nach Palästina und lebt in Kirjat-Bialik. Charlotte kann nach Südafrika fliehen. Der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt. Der jüngsten Schwester Ilse gelingt 1938/39 die Flucht nach Großbritannien.
Ihre Eltern Alfred und Klara sowie ihr Bruder Karl (Uri) werden am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert. Uri kann mit Hilfe verschiedener kirchlicher oder humanitärer Hilfsorganisationen sowie der Résistance gerettet werden. Die Eltern werden 1942 weiter nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.
Bertha lebt bis zu ihrem Tod im Jahr 1985 in Israel. Ilse kann nach ihrer Flucht nach Großbritannien weiter nach Windhoek (Südwestafrika) emigrieren. Liese lebt später in Kirjat-Bialik. Charlotte lebt zunächst in Kapstadt und später in Israel, wo sie im Jahr 2002 verstirbt.
„Dann eines Tages, alles war schwarz für mich, man sprach leiser, mein Vater war nicht zu Hause, und ich ging hinunter zu meiner Brücke. Die Synagoge sah aus, als hätte sie einen Brand überstanden [...]“ Bruder Karl (Uri) in einem Brief, 1987 „Er sperrte die Türe ab mit einem Bett und Schrank, die wir gegen die Türe geschleppt hatten. Er hat mich ans Fenster gestellt, ich solle sehen, ob jemand kommen wird. Eine kleine Tasche war bereits im Korridor. Am nächsten Tag war der Vater nicht mehr da...“ Karl (Uri) Landau über die Pogromnacht, 1987 „Zurück von Dachau, es war nicht mehr mein stolzer Vater, stolz auf sein Vaterland, sondern ein alter Mann, er sprach bitter, seine Welt war zerbrochen.“ Karl (Uri) Landau, 1987

Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Liese Landau wird, wie ihre Schwestern Bertha, Charlotte und Ilse, in Pforzheim geboren. Bertha am 24. Dezember 1908, Charlotte am 30. Oktober 1910, Liese am 28. Februar 1913 und Ilse am 22. Mai 1921.
Alle vier sind Schülerinnen der Hildaschule. Über die älteste Schwester Bertha ist bekannt, dass sie 1932 die erste juristische Staatsprüfung absolviert und danach Referendarin am Amtsgericht Durlach und im Bezirksamt Pforzheim ist. 1933 wird sie in Folge des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ entlassen. Im selben Jahr gelingt ihr die Flucht nach Frankreich. 1935 geht sie nach Italien, um die Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Charlotte kann nach Südafrika fliehen. Der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt. Der jüngsten Schwester Ilse gelingt 1938/39 die Flucht nach Großbritannien. Liese flüchtet bereits 1933 nach Palästina.
Ihre Eltern Alfred und Klara sowie ihr Bruder Karl (Uri) werden am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert. Uri kann mit Hilfe verschiedener kirchlicher oder humanitärer Hilfsorganisationen sowie der Résistance gerettet werden. Die Eltern werden 1942 weiter nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.
Bertha lebt bis zu ihrem Tod im Jahr 1985 in Israel. Charlotte lebt zunächst in Kapstadt und starb 2002 in Israel. Ilse kann nach ihrer Flucht nach Großbritannien weiter nach Windhoek (Südwestafrika) emigrieren. Liese Landau lebt nach ihrer Flucht nach Palästina in Kirjat-Bialik.
„Dann eines Tages, alles war schwarz für mich, man sprach leiser, mein Vater war nicht zu Hause, und ich ging hinunter zu meiner Brücke. Die Synagoge sah aus, als hätte sie einen Brand überstanden [...]“ Bruder Karl (Uri) in einem Brief, 1987 „Er sperrte die Türe ab mit einem Bett und Schrank, die wir gegen die Türe geschleppt hatten. Er hat mich ans Fenster gestellt, ich solle sehen, ob jemand kommen wird. Eine kleine Tasche war bereits im Korridor. Am nächsten Tag war der Vater nicht mehr da...“ Karl (Uri) Landau über die Pogromnacht, 1987 „Zurück von Dachau, es war nicht mehr mein stolzer Vater, stolz auf sein Vaterland, sondern ein alter Mann, er sprach bitter, seine Welt war zerbrochen.“ Karl (Uri) Landau, 1987
