Marta Braun wird am 26. April 1899 als Marta Holzer geboren.

Sie lebt mit ihrem Mann Philipp und den Kindern Lilli und Edgar in der Güterstraße 5.

Ihre Tochter Lilli besucht die Hildaschule ab April 1935. Im Dezember 1938 wird diese gezwungen, die Schule zu verlassen.

Ihr Mann Philipp wird 1939 in die Niederlande ausgewiesen und 1944 nach Auschwitz deportiert. Ihr Sohn Edgar, der zuvor nach Berlin gezogen war, wird von dort aus im Juni 1943 mit dem 39. Osttransport nach Auschwitz deportiert. 1940 werden Marta und Lilli in das Lager Gurs verschleppt. Lilli kann gerettet werden, Marta wird 1942 weiter nach Auschwitz deportiert.

Philipp, Marta und Edgar überleben das Konzentrationslager nicht.

Lilli lebt später in den USA und gründet eine Familie. Sie stirbt im Jahr 2007.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Quellennachweise

Philipp Braun wird am 8. Juli 1891 in Nitra (Tschechien) geboren.

Er lebt mit seiner Frau Marta und den Kindern Lilli und Edgar in der Güterstraße 5.

Seine Tochter besucht ab 1935 die Hildaschule. Im Dezember 1938 wird sie gezwungen, die Schule zu verlassen. Philipp wird 1939 in die Niederlande ausgewiesen und 1944 nach Auschwitz deportiert.

Seine Frau Marta und Tochter Lilli werden 1940 nach Gurs deportiert. Lilli kann befreit werden, Marta wird 1942 weiter nach Auschwitz deportiert. Sein Sohn Edgar, der zuvor nach Berlin gezogen war, wird von dort aus im Juni 1943 mit dem 39. Osttransport nach Auschwitz deportiert.

Philipp, Marta und Edgar überleben das Konzentrationslager nicht.

Lilli lebt später in den USA.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Eugenie Bensinger (geb. Eugenie Feibelmann Scheuer) wird am 15. März 1893 in Rülzheim geboren.

Sie lebt mit ihrem Mann Salomon und den Kindern Ida und Hans zuletzt in der Hohenzollernstraße 88.

Ihre Tochter Ida besucht die Hildaschule bis ins Jahr 1936. Hans besucht ab 1936 die „Jüdische Abteilung“ an der Hindenburgschule (heute Osterfeldschule).

Eugenies Ehemann Salomon wird nach der Pogromnacht in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Nach seiner Rückkehr flüchtet die Familie 1939 nach Bolivien.

Eugenie stirbt am 15. März 1976 in La Paz.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Salomon Bensinger Stern wird am 4. August 1886 in Bodersweier geboren.

Er leistet seinen Militärdienst im Elsass und kämpft im Ersten Weltkrieg für Deutschland. 1915 wird er in Frankreich verwundet.

In den 1920er Jahren zieht er mit seiner Frau Eugenie nach Pforzheim. Sie wohnen zuletzt in der Hohenzollernstraße 88. Er lebt dort mit seiner Frau und den Kindern Ida und Hans.

Seine Tochter Ida besucht die Hildaschule, bis sie diese 1936 verlassen muss. Hans besucht ab 1936 die „Jüdische Abteilung“ an der Hindenburgschule (heute Osterfeldschule).

Salomon wird nach der Pogromnacht am Morgen des 10. November in das Lager Dachau verschleppt. Nach seiner Rückkehr flüchtet die Familie 1939 nach Bolivien.

Salomon stirbt am 19. April 1976 in La Paz.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Hans Bensinger wird am 19. Juli 1928 in Pforzheim geboren.

Seine Schwester Ida besucht die Hildaschule, bis sie diese 1936 verlassen muss. Hans besucht zunächst die Nordstadtschule und muss 1936 zwangsweise das „Schulghetto“ an der damaligen Hindenburg-Schule (heute Osterfeld-Schule) besuchen.

Sein Vater Salomon wird nach der Pogromnacht in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Nach seiner Rückkehr flüchtet die Familie 1939 von Cuxhaven aus nach Bolivien. 1949 emigrieren sie weiter in die USA.

Hans baut sich ein neues Leben auf und gründet eine Familie.

Schwester Ida lebt bis zu ihrem Tod im Jahr 2007 in Bolivien. Hans verstirbt am 7. Januar 2025 in Louisville im Alter von 96 Jahren.

Seine Tochter und Enkel leben bis heute in den USA.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Elfriede Blum, genannt „Ellen“, wird am 1. September 1914 in Pforzheim geboren.

Sie wohnt mit ihrer Familie zuletzt in der Bertholdstraße 4.

Ellen besucht – wie auch ihre Schwestern Lieselotte und Ruth – die Hildaschule in den 1920er Jahren. Ihr Vater Leopold ist Inhaber des Konfektionshauses „Globus“ in der Leopoldstraße 4.

Wie viele andere jüdische Familien ist auch die Familie Blum von den antisemitischen Maßnahmen betroffen. Ihre Schwester Ruth flüchtet bereits 1936 mit ihrem Ehemann Leo und der 1935 geborenen Tochter Gretel. Nachdem Ruths Ehemann die Aufforderung bekommen hatte, mit allen Familiendokumenten am nächsten Tag bei der Gestapo zu erscheinen, ergreifen sie über Nacht die Flucht. Gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Lieselotte und deren Ehemann Herbert gelangen sie per Zug nach Basel und letztendlich nach Argentinien, wo sie als „heimatlos“ ankommen.

Ellens Schwestern setzen nun alles daran, den Eltern Leopold und Lina und ihr ebenso die Flucht zu ermöglichen. Ellen gelangt am 26. Januar 1938 mit dem Schiff „Monte Pascoale“ nach Argentinien.

Nach der Pogromnacht im November 1938 wird ihr Vater für 18 Tage in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Sein Geschäft muss er im August 1939 aufgeben. Leopold und Lina können 1940 mit dem Dampfer „Oceania“ von Genua aus das Land Richtung Buenos Aires verlassen.

Für die ganze Familie ist der Neuanfang sehr schwer. Sie versuchen sich ein neues Leben aufzubauen. Ellen arbeitet zunächst bei einer wohlhabenden argentinischen Familie und betreut ihre Kinder. Danach ist sie als Buchhalterin in einer Firma angestellt. Ellen gründet mit ihrem Mann Rudolf eine Familie. Sie bekommen zwei Töchter – Vivian Leonor und Marcela Dorotea.

1986 besucht sie gemeinsam mit ihrer Schwester Ruth ihre alte Heimatstadt Pforzheim und trifft dabei Bekannte aus der Zeit vor der Flucht.

Ellen lebt bis zu ihrem Tod am 1. Juli 1988 in Buenos Aires. Ihr Mann Rudolf verstirbt am 13. Oktober 1986. Ihre sechs Enkel leben heute in Argentinien.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Lina Blum wird am 24. Oktober 1882 als Lina Kahn in Graben (Karlsruhe) geboren.

Ihre Töchter Lieselotte, Ruth und Elfriede besuchen die Hildaschule in den 1920er Jahren. Ihr Ehemann Leopold ist Inhaber des Konfektionshauses „Globus“ in der Leopoldstraße 4. Mit ihm und ihrer jüngsten Tochter Elfriede kann sie 1940 mit dem Dampfer „Oceania“ von Genua aus das Land Richtung Buenos Aires verlassen.

Sie verstirbt am 12. August 1957.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Leopold Blum wird am 5. Juli 1882 in Marburg geboren.

Seine Töchter Lieselotte, Ruth und Elfriede besuchen die Hildaschule in den 1920er Jahren. Leopold ist Inhaber des Konfektionshauses „Globus“ in der Leopoldstraße 4.

Nach der Pogromnacht 1938 wird er für 18 Tage im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Sein Geschäft muss er im August 1939 schließen. Leopold kann mit seiner Frau Lina sowie seiner jüngsten Tochter Elfriede 1940 mit dem Dampfer „Oceania“ von Genua aus das Land Richtung Buenos Aires verlassen.

Er stirbt im Jahr 1967.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Helmut Baruch wird am 1. Juni 1919 in Pforzheim geboren.

Er lebt mit seinen Eltern Hugo und Berta sowie den Geschwistern Lieselotte und Kurt in der Ebersteinstraße 6. Die Eltern führen dort ein Wäschegeschäft. Sein Bruder Kurt ist im antifaschistischen Widerstand aktiv.

Helmut wird am 22. Oktober 1940 nach Gurs verschleppt. Am 31. August 1942 wird er weiter in dass Konzentrationslager Auschwitz, am 10. Februar 1945 nach Buchenwald deportiert. Helmut überlebt die Verfolgung nicht. Seine Schwester Lieselotte wird ebenso zunächst nach Gurs und 1942 weiter nach Auschwitz deportiert und überlebt nicht. Der Bruder Kurt gelangt 1936 über Dänemark nach Palästina. Vater Hugo überlebt den 23. Februar 1945 in Pforzheim nicht, die nichtjüdische Mutter Berta stirbt in den 1970er Jahren in einem Altersheim in Göppingen.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Gerda und ihre Schwester Erna werden beide in Pforzheim geboren, Erna am 23. Dezember 1908, Gerda am 16. Dezember 1909. Sie sind Schülerinnen der Hildaschule in den 1920er Jahren.

Ihr Vater Ludwig ist Reichsbahninspektor und wird im Januar 1936 zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Die Mutter Rosa stirbt bereits am 11. November 1936 in Pforzheim.

Ludwig wird 1940 nach Gurs verschleppt und stirbt am 5. Mai 1943 in Villedieu (Frankreich).

Erna flüchtet bereits im September 1933 zunächst zur Großmutter nach Straßburg. Aufgrund der Verfolgung durch die Gestapo flieht sie erneut im Januar 1940 nach Villedieu-sur-Indre. Erna lebt in Frankreich unter dem Namen Erna Dorat.

Über Gerda ist bekannt, dass sie kaufmännische Angestellte ist und 1934 nach Italien fliehen kann. Gerda lebt nach dem Krieg in Mailand.

„Die Deportierung und Internierung hatten in wenigen Monaten den widerstandsfähigen Mann zu einem kranken Menschen gemacht.“

Gerdas Schwester Erna über ihren Vater Ludwig, 12. Februar 1962


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Erna und Gerda werden beide in Pforzheim geboren, Erna am 23. Dezember 1908, Gerda am 16. Dezember 1909. Sie sind Schülerinnen der Hildaschule in den 1920er Jahren.

Ihr Vater Ludwig ist Reichsbahninspektor und wird im Januar 1936 zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Die Mutter Rosa stirbt bereits am 11. November 1936 in Pforzheim.

Ludwig wird 1940 nach Gurs deportiert und stirbt am 5. Mai 1943 in Villedieu (Frankreich).

Über Gerda ist bekannt, dass sie kaufmännische Angestellte ist und 1934 nach Italien fliehen kann. Sie lebt nach dem Krieg in Mailand als verheiratete Gerda Oderra.

Erna flüchtet bereits im September 1933 zunächst zur Großmutter nach Straßburg. Aufgrund der Verfolgung durch die Gestapo flieht sie erneut im Januar 1940 nach Villedieu-sur-Indre. Erna lebt später in Frankreich.

„Die Deportierung und Internierung hatten in wenigen Monaten den widerstandsfähigen Mann zu einem kranken Menschen gemacht.“

Erna über ihren Vater Ludwig, 12. Februar 1962


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Else wird am 27. Januar 1911 in Pforzheim geboren.

Sie besucht, wie ihre ältere Schwester Berta, die Hildaschule in den 1920er Jahren. Als letzter Wohnsitz der Familie ist die Stephanienstraße 5 angegeben.

Der Vater Emanuel führt ein Detailgeschäft für Eisenwaren und Baugeräte, das in Folge des Boykotts 1933 seinen Niedergang erfährt und letztlich geschlossen werden muss.

Else gelingt 1937 die Flucht nach Palästina. Ihre Schwester Berta kann 1938 fliehen und lebt zuletzt in den USA.

Da der Vater Emanuel nach der Schließung des Geschäfts nur noch ein geringes Auskommen hat und ihm im November 1938 die Gewerbelegitimationskarte entzogen wird, wandert er im April 1939 mit seiner Frau Thekla nach Palästina aus. Dort leben Emanuel und Thekla Tiefenbronner bei ihrer Tochter Else bis ins hohe Alter.

Berta lebt bis zu ihrem Tod am 20. Januar 1991 in den USA. Else lebt zuletzt in Palästina.

„Da ich seit November 1938 überhaupt keine Existenz mehr hatte, bin ich im April 1939 nach Palästina ausgewandert [...].“

Bertas und Elses Vater Emanuel in einem Schreiben, 1955

Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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