Johanna Levy lebt gemeinsam mit ihrem Mann David und ihren beiden Kindern Herta und Siegbert in der Zerrennerstraße 28.

Tochter Herta ist Schülerin der Hildaschule in den 1930er Jahren. 1936 wird sie gezwungen, die Schule zu verlassen.

Im Dezember 1938 gelingt Johanna gemeinsam mit ihrem Ehemann David, ihrer Tochter und ihrem Sohn Siegbert die Flucht in die USA.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Quellennachweise

David Levy wird am 29. Januar 1895 in Unterreichenbach geboren.

Er ist Kultusbeamter an der Synagoge. Seine Tochter Herta ist Schülerin an der Hildaschule in den 1930er Jahren. 1936 wird sie gezwungen, die Schule zu verlassen.

Im Dezember 1938 gelingt David gemeinsam mit seiner Ehefrau Johanna, seiner Tochter und seinem Sohn Siegbert die Flucht in die USA.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

Quellennachweise

Karl Leopold (Uri) Landau wird am 19. Mai 1928 in Pforzheim geboren.

Er muss zwischen 1936 und 1938 das „Schulghetto“ an der Hindenburgschule (heute Osterfeldschule) besuchen.

Die Nazis verschleppen ihn mit seinen Eltern Klara und Alfred in das Lager Gurs. Die drei älteren Schwestern Ilse, Liesl und Lotte waren vor 1938 nach Palästina bzw. Großbritannien geflohen. Im Februar 1941 rettet ihn die Mitarbeiterin der Quäker, Alice Resch, aus dem Lager Gurs in das Waisenhaus in Aspet. Nach der Razzia der Vichy-Polizei am 26. August 1942 erhält er eine neue Identität als „Charles Lantier“ und wird in einem Heim der EIF untergebracht. Im Januar 1944 kommt ein Mitarbeiter der CIMADE zu Fanny-Marie und Jean-Jacques Astier in Chaumargeais in der Nähe von Le Chambon-sur-Lignon, den am Fuß verletzten „Charles Lantier“ auf dem Rücken tragend. Die Bauersleute schaffen in einem geräumigen Schrank in der Küche ein Versteck für ihn. Als im Juni 1944 Truppen der Nazi-Wehrmacht in die Gegend kommen, verschwindet er in einem Versteck im Wald, ausgerüstet mit allem Lebensnotwendigen. Die Astiers versorgen ihn mit Lebensmitteln, spanische Résistance-Kämpfer übernehmen seinen Schutz.

Nach der Befreiung erfährt er, dass die Nazis mithilfe der Vichy-Polizei seine Eltern Klara und Alfred am 3. bzw. 4. November 1942 von Drancy in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt hatten. Uri Landau lebt später in Palästina.


Autoren: Brigitte und Gerhard Brändle

Quelle: B.&G. Brändle: Gerettete und ihre Retter*innen. Jüdische Kinder im Lager Gurs, hrsg. von IRG Baden, Karlsruhe 2021.

Externer Link: Veröffentlichung als Download (pdf)

Klara Landau wird am 5. Dezember 1880 oder 1886 geboren.

Ihre Töchter Charlotte, Liese, Bertha und Ilse sind alle Schülerinnen der Hildaschule. Bertha kann 1933 nach Frankreich fliehen. 1935 geht sie weiter nach Italien, um die Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Liese flüchtet bereits 1933 nach Palästina und lebt in Kirjat-Bialik. Charlotte kann nach Südafrika fliehen. Der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt. Der jüngsten Schwester Ilse gelingt 1939 die Flucht nach Großbritannien.

Klara, ihr Ehemann Alfred und ihr Sohn Karl (Uri) werden am 22. Oktober 1940 nach Gurs verschleppt. Uri kann mit Hilfe verschiedener kirchlicher oder humanitärer Hilfsorganisationen sowie der Résistance gerettet werden.

Alfred und Klara werden 1942 weiter nach Auschwitz deportiert und ermordet.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Alfred Landau wird am 21. Januar 1880 in Frankfurt a.M. geboren.

Seine Töchter Charlotte, Liese, Bertha und Ilse sind alle Schülerinnen der Hildaschule. Bertha kann 1933 nach Frankreich fliehen. 1935 geht sie weiter nach Italien, um die Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Liese flüchtet bereits 1933 nach Palästina und lebt in Kirjat-Bialik. Charlotte kann nach Südafrika fliehen. Der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt. Der jüngsten Schwester Ilse gelingt 1939 die Flucht nach Großbritannien.

Alfred, seine Frau Klara und sein Sohn Karl (Uri) werden am 22. Oktober 1940 nach Gurs verschleppt. Uri kann mit Hilfe verschiedener kirchlicher und humanitärer Hilfsorganisationen sowie der Résistance gerettet werden.

Alfred und Klara werden 1942 weiter nach Auschwitz deportiert und ermordet.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Eva Elisabeth Krieg wird am 6. Juni 1895 als Eva Süßmann in Liegnitz (Schlesien) geboren.

Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann Martin und Tochter Liselotte in der Bleichstraße 60. Ihr Ehemann, den sie 1919 heiratet, wird 1914 Geschäftsführer des Kaufhauses „Geschwister Knopf“ in Ravensburg. 1930 wird er als Geschäftsführer des Kaufhauses nach Pforzheim versetzt.

Ihre Tochter Liselotte ist Schülerin der Hildaschule. Zwischen 1936 und 1938 besucht diese zwangsweise das „Schulghetto“ der Osterfeldschule (damals Hindenburg-Schule), bis sie endgültig Schulverbot bekommt.

Nach dem Zwangsverkauf des Kaufhauses am Marktplatz entschließt sich die Familie im Jahr 1938 zur Flucht nach Australien.

Eva stirbt am 6. Juni 1957 mit 62 Jahren.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Martin Krieg wird am 19. August 1887 in Liegnitz (Schlesien) geboren.

Er lebt gemeinsam mit seiner Frau Eva und Tochter Liselotte in der Bleichstraße 60. Martin Krieg absolviert von 1901 bis 1904 eine kaufmännische Lehre und arbeitet bis 1914 in verschiedenen Warenhäusern. 1914 wird er Geschäftsführer des Kaufhauses „Geschwister Knopf“ in Ravensburg. Im Jahr 1919 heiratet er Eva Elisabeth Süßmann. Er wird 1930 als Geschäftsführer des Kaufhauses nach Pforzheim versetzt.

Seine Tochter Liselotte ist Schülerin der Hildaschule. Zwischen 1936 und 1938 besucht sie zwangsweise das „Schulghetto“ der Osterfeldschule (damals Hindenburg-Schule), bis sie endgültig Schulverbot bekommt.

Nach dem Zwangsverkauf des Kaufhauses am Marktplatz entschließt sich die Familie zur Flucht nach Australien. Seine Ehefrau Eva stirbt am 6. Juni 1957 mit 62 Jahren. Martin verstirbt 91-jährig am Juli 1979.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Elise Kahn wird als Elise Weissburger geboren.

Ihre Töchter Lore und Edith sind Schülerinnen der Hildaschule in den 1930er Jahren, bis sie gezwungen werden, die Schule zu verlassen. Im Januar 1940 gelingt es den Schwestern, aus Deutschland über Österreich und Italien zu fliehen und auf ein Schiff in die USA zu gelangen. Elise wird mit ihrem Ehemann Julius und ihrer ältesten Tochter Beate 1940 zunächst nach Gurs und später nach Noé deportiert. Die Deportation 1942 nach Auschwitz überleben Beate, Elise und Julius nicht.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Julius Kahn wird am 25. März 1880 in Graben-Neudorf geboren.

Seine Töchter Lore und Edith sind Schülerinnen der Hildaschule in den 1930er Jahren, bis sie gezwungen werden, die Schule zu verlassen. Im Januar 1940 gelingt es den Schwestern, aus Deutschland über Österreich und Italien zu fliehen und auf ein Schiff in die USA zu gelangen.

Julius wird mit seiner Frau Elise und seiner ältesten Tochter Beate 1940 zunächst nach Gurs und später nach Noé deportiert. Die Deportation 1942 nach Auschwitz überleben Beate, Elise und Julius nicht.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Beate Kahn wird am 15. August 1923 in Pforzheim geboren.

Sie lebt mit ihren Eltern Julius und Elise und den Schwestern Lore und Edith zuletzt in der Bertholdstraße 4. Alle drei Schwestern besuchen die Hildaschule in den 1930er Jahren, bis sie gezwungen werden, die Schule zu verlassen.

Im Januar 1940 gelingt es Edith und Lore, aus Deutschland über Österreich und Italien zu fliehen und auf ein Schiff in die USA zu gelangen. Beate wird mit ihren Eltern 1940 zunächst nach Gurs und später nach Noé deportiert. Nach der Deportation nach Auschwitz werden Beate, Elise und Julius im Juli 1942 ermordet.

Ihre Schwester Edith lebt nach dem Krieg zunächst in den USA. Nach sieben Jahren kehrt sie wieder nach Pforzheim zurück und lebt in der Kelterstraße 112.

Lore lebt in New York und gründet eine Familie. Sie hinterlässt nach ihrem Tod am 1. November 1954 zwei Söhne.

„Im Juli 1942 hatte ich die letzte Nachricht von dort (Noé), da sie (Eltern) und auch meine Schwester Beate nach Auschwitz verschleppt und dann umgebracht wurden.“

„Da ich als Jüdin keine Schulen mehr besuchen durfte und mein Vater schon im November 1938 nach Dachau kam, versuchte ich auszuwandern […].“

Beates Schwester Edith in einem Brief am 25. Juni 1947


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Rudolf Seefeld wird am 19. Oktober 1907 geboren.

Er lebt gemeinsam mit seiner Frau Ruth zuletzt in der Jahnstraße 7. Das Ehepaar wird 1940 nach Gurs verschleppt. Während Rudolf am 26. August 1942 weiter nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wird, kann Ruth gerettet werden. Sie lebt später in Frankreich.

„Sie entdeckten auch meinen Mann, und er mußte auch mitkommen. Man schickte sie in Viehwagen nach Dachau. Wie die Menschen dort mißhandelt wurden, ist ja bekannt. Nach einigen Wochen kamen sie zurück, in einem Zustand, unbeschreibbar […].“ 

Ruth Hirsch über die Pogromnacht, 1988

„Meinem Schwager wurde auch ein Besuch abgestattet und er wurde schrecklich zugerichtet. Meine Schwester schrie natürlich, aber im ganzen Haus stand ihr niemand bei.“

Ruths Schwester Lore über den 10. November 1938


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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Lore Hirsch wird am 16. Juli 1924 in Pforzheim geboren.

Ihre ältere Schwester Ruth ist Schülerin der Hildaschule. Ihre Eltern schicken Lore nicht ans Hilda-Gymnasium, „da 1935 der Antisemitismus schon sehr groß war und die jüdischen Kinder darunter sehr zu leiden hatten (…)“. Somit besucht sie das „Schulghetto“ an der Hindenburgschule (heute Osterfeldschule).

Gemeinsam mit ihrem Vater Max und ihrer Mutter Meta flüchtet Lore im Jahr 1939 über Frankreich in die Schweiz.

Ruth wird 1940 gemeinsam mit ihrem Ehemann Rudolf nach Gurs verschleppt. Während Rudolf am 26. August 1942 weiter nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wird, kann sie gerettet werden.


Autoren: „Geschichte aktiv“ Hilda-Gymnasium

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